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action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/p-fn3unb/html/website-coaching-wfzr0/wp-includes/functions.php on line 6114Der Beitrag Die Welt wird immer lauter – wie es gelingen kann, zur Ruhe zu kommen erschien zuerst auf Laureen von der Wellen – Coaching.
]]>In meinem Alltag wirke ich anders als ich tatsächlich bin.
Kommt dir das bekannt vor?
Ich bin ein „zu…“ Mensch. Zu groß, zu laut, zu sichtbar. Mit knapp 1,80 und langen Locken falle ich auf – noch ehe ich spreche. Spätestens wenn ich anfange zu reden, weiß ich, dass ich präsent bin. Mit dem was ich sage und wie ich es sage. Damit habe ich meinen Frieden gemacht. Ich nutze es, um neue tolle Leute kennenzulernen und um die Chance zu haben, nicht nur Smalltalk halten zu müssen, sondern wirkliche Gespräche führen zu dürfen. Daher bin ich auch lieber in der Kneipe als auf großen Partys und Festen
Ansonsten bin ich wirklich gern allein. In einer Welt, die immer lauter wird, habe ich schon immer die Ruhe der Natur genossen. Meine Tiere sind daher Verpflichtung und Ruhepol zugleich.
Ich merke aber, dass sich immer mehr Menschen, die diesen Zwiespalt eigentlich nicht haben, nach Ruhe sehnen. Sowohl in Bezug auf Lärm als auch auf zu vielen Tätigkeiten.
Ein paar Beispiele:
Fahrzeuge werden immer leiser und ihr Lärm in den Städten dennoch immer lauter. Wir haben immer mehr zu tun, obwohl die anfallenden Aufgaben dank KI und Alltagshelfern eigentlich leichter zu erledigen sind.
Unberechenbarer Lärm wie eine Sirene ist tausend mal schlimmer in den Ohren als ein Tumult an sich unterhaltenden Menschen abends in der Stadt bei einem Glas Wein.
Eine Aufgabe, die uns zufällig vor die Füße kommt, ist für uns schwerer zu bewältigen als ein voller Terminkalender, welchen wir lediglich abarbeiten müssen.
Unsere Aversion gegenüber dem Lärm in unserem Leben wächst mit jedem Geräusch. Wir haben das Gefühl ausgeliefert zu sein. Nichts ändert sich. Ein Teufelskreis: Je hilfloser wir uns fühlen, desto leiden wir unter der Belastung. Und dabei ist es egal, ob es eine kleine Tätigkeit ist, die uns stört. Als Beispiel: wie sehr nervt uns doch das kleine Geräusch einer Mücke nachts neben unserem Ohr, sodass es uns sogar um den Schlaf bringt.
Wir können uns zwar an eine Geräuschkulisse gewöhnen, dennoch kann diese Auswirkungen auf gesundheitliche Schäden haben. Ähnlich wie wir uns an ein Arbeitspensum gewöhnen können, welches dennoch langfristig ungesund für uns ist.
Eine absolute Stille aber beklemmend und kaum möglich zu erreichen sein. Ebenso wie ein leerer Tag uns unzufrieden zurücklässt. Es ist die Ruhe, die entspannend ist.
Ruhezonen sind interessanterweise nicht still. Städte planen Konzepte, um Orte mit viel Lärm ruhiger zu machen, indem sie Hörbänke installieren, welche eine Varietät an wählbaren Klängen installiert haben. Denn es ist hochgradig individuell, welches Geräusch wir als angenehm empfinden.
Ruhezonen im Alltag müssen daher nicht zwingend sitzend oder schlafend oder „leer“ verbracht werden. Im Gegenteil: angenehme Tätigkeiten, die dir liegen, können viel eher zur Entspannung beitragen. Ist es die Gartenarbeit, der Sport oder die bewegte Mittagspause?
Unser Geräuschempfinden und auch unsere Belastbarkeit können sich im Laufe des Lebens verändern. Manchmal brauchen wir mehr Ruhe, dann wiederum weniger.
Für Stress und Überbelastung gilt es genauso umzugehen wie mit der Verbesserung der Akustik in der eigenen Umgebung:
Den Schall von außen abdämmen und innen Klangräume schaffen, die man selbst mag.
Man gestaltet seine Wohnung ja auch so, dass man sie optisch schön findet.
Aus diesem Grund sind meine Tiere – trotz der Verpflichtungen ihnen gegenüber – meine aktiven Ruhezonen, in denen mein Kopf sich von den vielen To-Dos und beruflichen Interaktionen erholen kann.
Was sind deine?
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]]>Der Beitrag Tiergestütztes Coaching von Jugendlichen – ein Praxisbeispiel erschien zuerst auf Laureen von der Wellen – Coaching.
]]>Polly und Floki wartend bei meinem Hippotherapiepferd Hary
Die positiven Wirkungen des Kontakts mit Tieren sind mittlerweile unbestritten. In zahlreichen Studien wurde die Endorphinproduktion, eine Normalisierung des Blutdrucks, eine Verminderung von Angst und Stress, die Verbesserung der Stimmung und ein Entspannungseffekt nachgewiesen. Aus diesem Grund frage ich alle meine Coachees, welche ich bei mir begrüßen darf, ob sie Angst vor Hunden haben oder ob meine beiden während des Treffens auf ihren Plätzen anwesend sein dürfen.
Zudem ist es erwiesen, dass eine gute Beziehungsebene zwischen Coach und Coachee viel entscheidender ist, als die Verwendung bestimmter Methoden. Denn es braucht es ausreichend Signale, die dem Menschen Sicherheit vermitteln, um sich in einem Coachingprozess außerhalb der Komfortzone zu trauen.
Das Einbringen von Tieren in einem Coachingprozess ist daher eine Hilfestellung für die Betroffenen, um einen Zugang zum eigenen Schmerz zu finden und um durch diesen Schmerz einfacher hindurchgehen zu können.
So auch bei einem meiner Coachings mit einem jungen Mädchen, welches sich verwehrte sowohl ihre Schulaufgaben zu erledigen als auch mit ihren Eltern oder Lehrern über ihre Herausforderungen zu reden. Die Eltern kamen auf mich zu und gemeinsam beschlossen wir, dass der Prozess als „Nachhilfe“ für das Mädchen beginnen sollte. Aufgrund meines Studiums und der Tätigkeit als Vertretungslehrerin an einem Gymnasium bot es sich an und es erschien sinnvoll, dem Mädchen einen Anknüpfpunkt zu geben, unter dem sie sich etwas vorstellen konnte.
Beim ersten Treffen hatte ich noch meinen Tierschutzhund Floki dabei. Das tierliebe Mädchen saß stumm mit verschränkten Armen an ihrem Schreibtisch – schaute aber immer wieder auf den neben mir liegenden Hund. Ihre Abweisung respektierend, sprach ich sie nicht direkt an, sondern sagte zu Floki: „Siehst du, unsere Gastgeberin ist ein genauso starker Charakter wie du, als du damals zu mir kamst. Sie kann auch gut auf sich aufpassen.“
Abwehrstrategien sind häufig der einzige Handlungsspielraum, den ein Mensch in großer Unsicherheit sieht. Da es sich hier aber um ein Coaching einer Jugendlichen und explizit keine Therapie einer Krankheit handelte, sah ich – in Absprache mit den Eltern – keinen Sinn darin, ihr das offenbar letzte Gefühl eigener Ermächtigung nehmen zu wollen.
Das Mädchen sah zuerst Floki und dann mich erstaunt an. Ihre Augen waren groß und sie zeigte offen ihr Misstrauen. Sie befürchtete wohl ausgetrickst oder manipuliert zu werden.
Um ihr zu zeigen, dass ich meinen Respekt ihrer Abwehr gegenüber ernst meinte, legte ich ihr ein paar mitgebrachte Stifte und Papier hin und begann selbst für mich zu malen.
Sie saß weiter mit verschränkten Armen da und begann mit den Füßen zu tippen. Wohl, weil ich nicht reagierte, begann sie fester aufzutreten und irgendwann sogar zu stampfen.
Floki war eingedöst, aber wachte dadurch erschrocken auf. „Es ist alles in Ordnung“, sagte ich zu dem großen Hund. „Sie darf tun, was sie gerade braucht.“
Das Mädchen stellte das Stampfen ein und scannte mich von oben bis unten, als wollte sie prüfen, ob ich das, was ich sagte, wirklich ernst meinte.
Dann begann sie sich umzusehen, blieb lange mit ihrem Blick auf Floki hängen, beugte sich irgendwann seufzend über das Papier und begann zu malen.
So malten wir eine ganze Weile stumm nebeneinander her, immer mit dem dösenden Hund neben uns.
Nach dieser „Nachhilfestunde“ wollte sie sich freiwillig wieder mit mir (und Floki) treffen. Vermutlich, weil sie mir gegenüber ihre Abwehrstrategie nicht verteidigen musste, gegen die ihr Umfeld bisher aus Sorge massiv vorgegangen war.
In der zweiten Stunde sprachen wir über das Bild, welches sie gemalt hatte. So konnten wir einen tollen Prozess beginnen, in dem ihre Abschottung immer mehr kleine Risse bekam. Sie lernte, sich in sich selbst sicherer zu fühlen und wieder mit ihren Eltern und Lehrern zu sprechen.
Floki wurde so etwas wie eine Brücke zwischen uns, da er ihre Abwehrstrategien immer wieder ins Wanken brachte, indem sie ihn streicheln oder als Thema zum Unterhalten nutzen konnte, wenn andere Themen für sie noch zu schwer waren. Und auch ich konnte für viele indirekte Ansprachen oder Vergleiche auf den rumänischen Tierschutzhund verweisen.
Häufig wird der Fehler gemacht, kontrollierend auf den anderen einzugehen, den man unterstützen möchte, und dabei zu viel Druck und Kontrolle auszuüben. Das geschieht, wenn man ein festes Ziel vor Augen hat und nicht nur eine gute Absicht oder sich Coachees, wie hier gezeigt, einer Interaktion verwehren.
Das wohl Wesentlichste, was mir in der Arbeit mit meinen Tieren verschiedener Arten aufgefallen ist, dass sie versuchen, sich so aufeinander zu beziehen, dass keine Ressourcen verloren gehen, sondern erhalten bleiben. So wird ein schüchterner Hund von anderen dazu ermutigt, sich in eigenem Tempo mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Ein draufgängerisches Pferd hingegen wird von ruhigeren Pferden begrenzt, wenn sie zu hektisch werden, lassen das Temperament dennoch zu.
Es gibt Menschen, die eine so große Abwehr und Angst haben, dass sie sich selbst mit dieser Anspannung blockieren. Die Erfahrung von echtem Halt von Außen durch eine stabile Person oder auch einem Tier kann dann viel in ihnen bewegen.
Obwohl vollkommen klar ist, dass man Tiere nicht 1 zu 1 mit den Menschen vergleichen kann, bricht deren klare und einfache Art vieles auf Zusammenhänge herunter, die in der menschlichen Kompliziertheit kaum noch zu erkennen sind.
Ich lade daher jeden meiner Coachees ein, mit seinem eigenen oder einem meiner Tiere im Coaching zu arbeiten, wenn er sich in sich selbst unsicher fühlt und diese Art von Selbstentwicklung gerne einmal selbst erfahren möchte.
Polly bei zwei Coachingterminen
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]]>Der Beitrag Weniger Suche nach Sinn, mehr Spaß bei der Arbeit erschien zuerst auf Laureen von der Wellen – Coaching.
]]>Immer mehr Klienten kommen ins Coaching, um Hobbys, Jobs oder andere Tätigkeiten zu finden, die sinnvoll für sie sein und sie dadurch glücklicher machen sollen.
Sinn. Das ist das große Versprechen von New Work. Studien zeigen seit Jahren, dass immer mehr Menschen Sinn in ihrem täglichen Tun erleben wollen. Und Unternehmen antworten: mit „Mission Statements“ und entsprechenden Stellenausschreibungen.
Die „Aktion Schulstunde“ des RBBs richtet sich mit ihren Onlinematerialien an Kinder in den Klassenstufen 3-6. Eine Einheit heißt: „Arbeit und Sinn“. Dort heißt es: „Nicht immer arbeiten Menschen nur, um Geld zu verdienen. […] Viele wollen mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles tun. Was also macht Arbeit schön?“ Die Frage, die sich mir stellt ist daher, ob Arbeit ohne einen tieferen Sinn nicht schön sein kann? LinkedIn, als Plattform für die berufliche „Identität“, scheint zumindest eine Antwort darauf zu geben.
Der Mensch sucht nach dem großen Ganzen in der eigenen kleinen Welt. Arbeit als Erfüllung und zur Selbstverwirklichung. Und es ist ja auch logisch: sehen wir einen höheren Sinn in dem, was wir tun, fühlen wir uns weniger ersetzbar. Vielleicht ist die Sinnsuche am Ende ein menschliches und daher auch ein, zumindest etwas, egoistisches Maxim. Wir helfen uns selbst, indem wir uns besser fühlen, wenn wir anderen helfen dürfen.
Wo liegt also das Problem, wenn wir nach Sinn in unserem Tun streben, wenn wir daraus so viel für uns und andere gewinnen? Ganz simpel gesagt: Zu viel Sinnsuche macht krank. Wenn wir in unseren Tätigkeiten keinen tieferen Sinn erkennen, auch nach langer Suche, unser ganzes Umfeld aber gefühlt danach verlangt, hat dieser ständige purpose-Alarm häufig eine Burn-out-Garantie. Wir stressen uns mit dem Gefühl, dass wir nicht so viel gesellschaftlichen Wert generieren, wie die Freunde, die vielleicht bei NGOs, Startups und im Tierschutz arbeiten und vielleicht sogar dafür schlechteres Gehalt akzeptieren. Das zeigt das erneut erhöhte Niveau der krankheitsbedingten Fehlzeiten der DAK. Der Grund: ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen.
Vielleicht sollten wir daher weniger über Sinn bei der Arbeit reden, sondern viel mehr über die enorme Gleichzeitigkeit, die bei vielen heute im Job vorherrscht. Unzählige To-Dos sind parallel zu managen, Familie und Job unter einen Hut zu bringen und eine kleinste zusätzliche Aufgabe bringt das Kartenhaus zum einstürzen. Wir sind im Epizentrum vom Stress. Ruhe ist etwas, wonach wir uns kollektiv immer mehr sehnen.
Und warum? Weil wir häufig meinen, besser als die anderen sein zu müssen, besonders viele Aufgaben schaffen zu können, ein hohes Gehalt benötigen, um glücklich zu sein oder eben mehr Sinn als unser Umfeld mit unseren Tätigkeiten stiften zu müssen. Im System der Einzigartigkeit, in welchem wir heute leben, hat alles – auch die Entspannung – immer einen Zweck, um etwas zu erreichen. Jeder ist der Leistungssportler seines Lebens. Eine metaphorische Runde um den Teich joggen, einfach nur weil man Freude am Sport hat, macht heute keiner mehr. Alle wollen möglichst weit laufen und Bestzeiten generieren. Durchschnitt möchte keiner mehr sein. Und einfach mal etwas zu tun, das sich gut anfühlt, einfach weil es sich gut anfühlt, gibt es kaum noch.
Ich war Leistungssportlerin. Ich war gut. Ich war aber nicht großartig. Obwohl ich besser wurde, stets fleißig trainierte und das Training meinem immer wachsendem Wissens- und Leistungsstand anpasste, gab es immer noch bessere Personen. Andrea Petković spricht von diesem Phänomen insofern, dass auf jedem Niveau Unterschiede in besser und schlechter bestehen bleiben. Auch, wenn sich der Kreis der Exzellenz verdichtet. Denn diejenigen, die – meist mit weniger Aufwand als ich – besser waren, hatten einen Vorteil: das Laufen war ihr natürlicher Zustand. Sie mussten nicht über alles nachdenken, alles genau analysieren. Sie liefen zum Großteil einfach. Und waren daher einfach richtig gut. Diese Lektion war schwer zu akzeptieren, aber notwendig, um die Tätigkeiten zu finden, die mir einfach leicht fallen. Eine Lektion, die mir heute noch häufig hilft, immer wieder Altes loslassen zu können, Neues zu finden und „meine“ Dinge in meinem Leben zu verankern.
Wisssensakkumulation ist unfassbar wichtig zum Weiterkommen und Wachsen. Und als Coach bin ich überzeugt, dass dieses Wachstum-Mindset wichtig im Leben ist. Aber wenn wir keine ehrliche Freude an etwas haben oder an Dingen festhalten, in denen wir nie wirklich richtig gut sein werden, weil wir uns die Gründe dafür nicht eingestehen wollen, werden diese Dinge uns nie richtig erfüllen. Etwas wird immer fehlen.
Einfach mal Spaß an etwas zu haben, scheint da doch wie ein guter Anfang, oder? Spaß ist essentiell, um auch mal anhaltende Tiefs mit Motivation durchstehen zu können. Nicht immer liegt ein tieferer Sinn in jeder Tätigkeit. Manchmal reicht es auch aus, dass wir Spaß an der Tätigkeit haben, die uns unser Einkommen generiert. Und das kann durch viele Faktoren entstehen: Flexibilität, Eigenverantwortung, Raum für Kreativität, gute Kollegen, toller Chef, passende Firmenkultur…
Haben wir schlicht keinen Spaß bei der Arbeit, erklären wir unsere Unzufriedenheit daher heute häufig mit fehlendem Sinn. Dieses Modewort ist gemeinhin akzeptiert. Und das Schöne ist, dass wir uns vor anderen für unsere Unzufriedenheit nicht rechtfertigen müssen. Stattdessen zeigen wir, dass wir nach etwas mit einem höheren Sinn für die Allgemeinheit streben und nicht nach unser eigenen, egoistischen, Freude. Denn wer möchte in dieser Gesellschaft heute schon als egoistisch gelten?
Aber vielleicht ist ein erster Anfang für eine größtenteils zufriedenstellend Arbeit genau das: weniger Sinnsuche und mehr fragen, was einem denn wirklich ehrliche Freude bereitet. Und vielleicht ist das dann schon Sinn genug.
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]]>Der Beitrag Stressige Situationen sind wünschenswert erschien zuerst auf Laureen von der Wellen – Coaching.
]]>Okay, nur moderate Stresssituationen. Und auch nur, wenn wir sowohl unsere individuellen als auch die ganz normalen menschlichen Stressreaktionen kennen. Dann aber sind diese schwierigen Situationen der Schlüssel für unsere Entwicklung. Einen kleinen Einblick ins Thema Stress und was passiert, wenn wir vor herausfordernden Situationen gestellt werden, soll dieser Beitrag geben.
Um souverän mit Stress und stressigen Situationen oder Personen umgehen zu können, ist es wichtig, zunächst zu erkennen, warum man in diesen Momenten so reagiert, wie man eben reagiert. Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen Leben: Ich habe vor einiger Zeit einer Person in meinem näheren Umfeld ein gut vorbereitetes Feedback geben wollen, da mich einige Situationen mit dieser Person stutzig gemacht und teilweise auch verärgert hatten. Für mich war klar, dass ich, um ein gutes Zusammenspiel weiter sicherstellen zu können, dieser Person mitteilen musste, wie es mir mit ihrem Verhalten ging und was ich mir in Zukunft wünschen würde. Ich vereinbarte ein Gespräch und mithilfe der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg (nebenbei ein Klassiker für einen Leitfaden für schwierigere Unterhaltungen) versuchte ich mein Anliegen rüberzubringen. Nun ja. Mein Gesprächspartner verstand zwar mein Anliegen, nickte auch und gab mir das Gefühl, dass das Gespräch in eine gute Richtung ginge, brachte mich aber mit folgendem Satz völlig aus meinem Konzept: „Du bist aber eine kleine, süße Maus.“ Da war sie, die Bemerkung die mir den Boden unter den Füßen kurz wegnahm. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich merkte ganz deutlich woher das kam: Ich hatte Stress.
Wie löst man solche Situationen? Das Verstehen des Gegenübers und damit seines Verhaltens sind die Grundsteine für gelungene Interaktion. Durch verschiedene indirekte Fragen erkannte ich, dass mein Gesprächspartner meinen Hinweis auf die zurückliegende Zusammenarbeit nicht nur auf einzelne Situationen bezog, sondern – aufgrund seiner Erfahrungen mit anderen Feedbacks – auf seine ganze Arbeitsweise und sogar auf sich persönlich. Die „kleine, süße Maus“ war somit aus einer Angriffsposition heraus auf mich abgefeuert worden, indem er meine Kompetenz auf eine lächerliche Ebene hob. Ich war sein Stressauslöser. Obwohl ich nichts für seine vorherigen Erfahrungen konnte.
Stress bedeutet in der Psychologie, dass bestimmte physiologischemotionale Reaktionen eintreten, wenn man vor einem gefühlten oder echten Kontrollverlust steht. Der Mensch ist zudem das einzige Lebewesen, dass sich doppelt Stress macht:
Letzteres Phänomen nennt sich „Antizipatorischer Stress“ und führt zu den gleichen Stressreaktionen im Körper, wie wenn wir physischer Gefahr ausgesetzt sind. Das „Gedanken machen um Stress“ führt häufig zum chronischen, letztlich krankmachenden, Stress – viel häufiger als Zeitmangel oder akute Problemsituationen.
Wenn wir unreflektiert auf Stress reagieren, führt das zu folgendem Dilemma: Wir können genau dann weniger rational denken, wenn wir eigentlich all unsere Schlagfertigkeit bräuchten. Dies hat einen evolutionären Hintergrund und zwar das Zusammenspiel zwischen zwei Gehirnarealen: dem limbischen System, als Sitz unserer Emotionen, Routinen und zum Überleben wichtigen Funktionen, und dem evolutionär jüngerem präfrontalen Cortex. Dies ist der Ort unserer Vernunft, dem rationalen Denken und der Impulskontrolle.
Das umgekehrte U-Modell (Yerkes-Dodson-Kurve) zeigt ganz gut, wie die beiden Systeme zusammenarbeiten: Solange wir routinierte Verhaltensweisen abarbeiten können, müssen wir nicht nachdenken. Wir sind in unserer Komfortzone und können alles bewältigen ohne uns groß anzustrengen oder Energie zu verbrauchen. Es braucht einen Schalter in Form von einer Herausforderung, die das limbische System nicht alleine lösen kann, um das frontale System zu aktivieren. Wir müssen dann überlegen, wie wir die Situation kreativ und erfolgreich lösen können. Durch das Ausprobieren dieser Lösungsidee lernen wir, welche Strategien erfolgreich in den jeweiligen Situation ist und was nicht. Wir erweitern unsere Fähigkeiten.
Wir sehen aber auch, dass nicht nur bei zu wenig Stress unser rationales Denken „ausgeschaltet“ ist. Dies passiert nämlich auch bei zu viel Stress – also bei einer zu hohen Anforderung an uns. Der Reiz kann uns unsicher werden lassen, einen Konflikt abbilden oder uns ungünstige Veränderungen erwarten lassen. Haben wir das Gefühl von Kontrollverlust, beginnt die Amygdala im limbischen System, also unser Alarmzentrum der Angst, die externen Impluse zu verarbeiten und in Zusammenspiel mit dem Hypothalamus vegetative Reaktionen einzuleiten. Dann übernimmt wieder der evolutionär ältere Bruder in Form von grundlegenden, evolutionär geprägten, Verhaltensweisen (Fixed Action Patterns): Kampf, Flucht, Einfrieren und sich in der Gruppe zusammenrotten. Auf welche man zurückgreift, ist immer offen und situationsabhängig. Die Wahl der Verhaltensweisen hängt zudem von der eigenen Persönlichkeit und den individuell gelernten Mustern ab (Was hat wann für mich am besten zur Abwehr von Stress funktioniert?). Das bedeutet aber nicht, dass die situativ einmal erfolgreiche Strategie auf lange Sicht die beste für uns ist: Kampf kann, zum Beispiel in Form einer aggressiven Erwiderung auf einen doofen Spruch, den losen Bekannten fern halten. Der beste Freund hingegen wird diese Reaktion ganz anders deuten. Die Flucht in Alkohol ist offensichtlich sogar schädlich für uns.
Stress ist aber nicht per se schlecht. Hans Seyle, der „Vater der Stressforschung“, nannte Stress sogar „die Würze des Lebens“. Und das umgekehrte U-Modell zeigt ebenfalls: Stress ist wünschenswert! Erst dadurch kommen wir in die Nutzung unseres frontalen Systems. Stress, im angemessenen Level, macht uns klug und leistungsfähig und steigert unsere Aufmerksamkeit. Wenn wir aufpassen, uns genau in dem Maß zwischen Routine und zu bewältigender Herausforderung zu befinden, schaffen wir uns eigenständig Lernergebnisse auf die wir mit Stolz zurückblicken können. Das Gehirn lernt: „Aha, das ist jetzt eigentlich gar kein Problem (mehr) für mich.“ Als Folge sinkt unsere Stressreaktion in ähnlichen Momenten.
Wenn wir uns geistig und körperlich nicht mehr fordern, bauen wir ab. Und wenn wir uns immer weniger Stress aussetzen, nehmen wir uns selbst immer mehr das Gefühl, diesen selbstständig bewältigen zu können. Wir geraten so immer schneller in die Überforderung, aus der wir viel schwerer wieder rauskommen und aus der wir viel weniger mitnehmen können.
Es sei hier nochmal angemerkt, dass sich diese Ausführungen auf direkte Stressituationen beziehen! Immer zu vermeiden ist der antizpative bzw. antizipatorische Stress, welcher häufig zu chronischem Stress und somit zu vielfältigen Krankheitsbildern führen kann. Schafft man dies zu vermeiden, während man gleichzeitig für sich passende Inseln der Ruhe (Sport, Hobbys, Meditation, Achtsamkeitsübungen, etc.) fest in den Alltag integriert und sich regelmäßig ein bisschen mehr zutraut, als man glaubt sich zutrauen zu können, kann man so Erfahrungen machen, die einem zeigen, dass man auch in stressigen Momenten die Situation im Griff haben und so stabiler und robuster gegen Stress werden kann.
Man kann lernen, das limbische System zu steuern, um auch in kritischen Situationen seine Stressreaktionen zu unterbrechen und stattdessen überlegt und zu seinem eigenen Vorteil zu handeln. Die individuellen Strategien sind natürlich vielfältig und somit hier nicht vollends abzubilden. Solltest du nach stressigen Situationen oder während länger anhaltenden Zeiten feststellen, dass du in diesen nicht nach deinen Vorstellungen handelst, melde dich gerne für ein kostenloses Erstgespräch bei mir. Gemeinsam finden wir einen Weg, wie du in Zukunft souverän mit schwierigen Situationen oder Menschen umgehst, dich selbst besser verstehst und wie du chronischen und antizipatorischen Stress vermeiden kannst. Deine psychologische und physische Gesundheit wird es dir danken!
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]]>Der Beitrag Der Hund als Brücke im Coaching erschien zuerst auf Laureen von der Wellen – Coaching.
]]>Floki habe ich vor 3 Jahren als unvermittelbar adoptiert. Der schwere Anfang und einige Vorfälle haben mich geprägt. Mit viel Arbeit war der Alltag aber irgendwann gut machbar. Und dann kam die Begleithundeprüfung. Zack! Riesiger Rückfall. Wieso? Weil ich super nervös war. Und der sensible Hund hat es gemerkt. Der Alltag danach: wieder schwieriger, da meine Glaubenssätze wieder aktiv und meine psychologischen Grundbedürfnisse frustriert waren. Mir war klar: „Hier komm ich mit Training allein nicht weiter.“ Mit verschiedenen Coachingtools und ehrlichen Antworten auf schwere Fragen erkannte ich, dass ich mich automatisch mit meiner Versagens- und Kontrollverlustsangst und der Befürchtung vor negativen Bewertungen Dritter konfrontiert sah, sobald Floki alte Verhaltensweisen zeigen würde. Meine unbewussten, für Floki nicht nachzuvollziehenden, Handlungen (Dr. Bruce Lipton nennt dies das „unterbewusste Programm) sorgten dann dafür, dass er, als mein Spiegel, erst recht auslöste. Selbsterfüllende Prophezeiung eben. Mit diesem Wissen ging ich daraufhin bewusst in verschiedene Alltagssituationen, unabhängig vom Hundetraining. Ich entwickelte vorher passende Handlungsstrategien und probierte verschiedene Trainingsmethoden aus. Dies ist ein stetiger #Prozess, denn es heißt nicht, dass man nicht in alte Muster fällt, wenn etwas, das in Situation A noch funktionierte, in einem anderen Kontext nicht mehr passt. Aber: Floki und ich können jetzt wieder entspannt verschiedene Hunde und Menschen treffen Dieser Erfolg ermutigt mich, meine Erkenntnisse weiterhin auf andere Lebensbereiche zu übertragen und dranzubleiben Und: wir laufen die BH im Oktober einfach nochmal.
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